Stromausfall. Guet Nacht am sächsi!

Es ist 23:00. Zu so später Stunde sollte man eigentlich schlafen.
Würde man auch, wäre nicht vor knapp einer Stunde das Flugzeug nebenan angesprungen!

Power Outage

Natürlich ist es kein Flugzeug das da läuft, sondern der Generator. Kurz nach 22Uhr hatten wir einen Stromausfall. Zägg, einmal alles dunkel (also sämtliche LED’s aus, da merkt man mal wieder, wie viele LED’s überall brennen!)  bzzzzzzzrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrämämämäm (das ist der Generator) und es ist wieder alles hell.
Aber eben, seither: BZZZZZZRRRRRRRRRÄMÄMÄMMÄM. Und das neben dem Bett. Also gefühlt direkt neben dem Ohr. Etwa so, wie wenn man versucht auf der Düse des Flugzeugs zu schlafen. Oder vielleicht eher in der Düse. Jawoll, vorbei ist die gute Nachtruhe. Emel bei mir, ich bin da ganz offensichtlich etwas lärmempfindlicher als mein Mann, der ab dem ersten
bzzzzzzrrrrrrrämämämäm gerade mal knapp erwacht ist, aber nur um gleich wieder tief und
fest weiterzuschlafen.

Nützen wir doch die schlaflose Zeit, um uns etwas über Stromausfall in Kanada schlau zu machen: Scheint offenbar ein gängiges Problem zu sein, die Provinziale Stromgesellschaft “BC Hydro” widmet dieser Eventualität auf jeden Fall eine ganze Internesteite. Da gibt es zum Beispiel detaillierte Checklisten zum Thema “be prepared“, für den Fall dass…
und jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter, die kanadische Regierung empfiehlt nämlich allen Bewohnern einen 72h-Notfall-Plan unter dem Stichwort: get prepared. Jetzt weiss ich endlich auch, was mich hier alles bedrohen könnte. Neben möglichen Naturkatastrophen wie Buschbränden oder Erdbeben gibt es da noch allerhand weiteres. Stromausfall gehört zum Beispiel in die Kategorie “anderes”, wie auch Epidemien oder verdächtige Pakete 🙂
hazards
Naja, ich mag in meiner unfreiwilligen Schlaflosigkeit vielleicht etwas zynisch sein. Denn wenn man sich das ganze ernsthaft überlegt, dann macht es schon Sinn, dass ein Land wie Kanada seine Bevölkerung auf solche Gefahren aufmerksam macht. Bleiben wir bei unserem Stromausfall: man stelle sich vor, ein Haus (wie unseres) komplett im Busch OHNE Generator.
Da läuft dann aber plötzlich gar nichts mehr! Je nachdem nicht einmal mehr das Telefon. Da bist du dann schön abgeschnitten von der Umwelt plötzlich. Da wärst du froh, hättest du BZZZZZZZZZZZZZRÄMÄMÄMÄMÄM in deinem Schlafzimmer!

Nun, dank dieser informativen Seite, weiss ich jetzt auch, dass wir nicht die einzigen sind, die eine schlaflose Nacht vor sich haben, 2869 Haushalte sind offenbar betroffen, Grund leider unbekannt, voraussichtliche Dauer der Störung bis morgen, um 01:….Moment….. Psssst! Hört mal genau hin…. bzzzzzzz? Nein. Ruhig. Abgestellt. Generator schweigt.
Störung frühzeitig behoben! Halleluja!
Jetzt aber ab ins Bett!!

Sollte der Strom heute Nacht doch noch einmal ausfallen, Generator sei dank wird die
Kaffeemaschine morgen garantiert funktionieren.
Immerhin.

^esther

Ps: Es ist mittlerweile 06:00Uhr, ich sitze am Küchentisch mit einer Tasse heissem Kaffee (ja, der Strom hat gehalten) ABER! um 04:00 ist der Rauchmelder ab. Fehlalarm. Wahrscheinlich Batterie leer. Wäre vor unseren Fenstern kein Mückengitter, das Ding würde jetzt im Schnee liegen. Aber ännet em See. Punkt.

Ein entspanntes Hunde(halter)leben

Ich möchte auch ein Hund sein. Ehrlich! Ein Hundeleben ist ja so herrlich entspannt. Aber wenn schon ein Hund, dann bitte hier in Kanada, im Busch.

2014-01-28_051-1024Der Wunsch kommt bei mir meist am frühen Morgen auf, wenn ich noch halb verschlafen zum Hundegehege gehe und dort auf eine Horde Huskies treffe, die sich gerade von den ersten Sonnenstrahlen das Fell wärmen lässt. Die Augen geschlossen, den Kopf der Sonne entgegen, keine Sorgen, keine Ängste, nichts. Nur purer Genuss. Wie gern möchte ich mich dazu gesellen, und ganz einfach Teil der Herde sein. Den ganzen Tag draussen verbringen, auch bei -30 Grad nicht frieren, mit meinen Hundefreunden spielen, ein bisschen spazieren gehen, ab und zu einen Schlitten ziehen, immer schön pünktlich gefüttert werden, und sollte es mal wirklich Katzen hageln, so verkrieche ich mich ganz einfach in mein Hüttchen, liege ins weiche, warme Stroh, schaue hinaus und lasse den Regen Regen sein. Oh wie schön wär’ das!
Aber eben, wenn Hund, dann bitte nur hier im Nirgendwo.

Was der wirkliche Unterschied vom Hundsein in der Schweiz zum Hundsein im kanadischen Busch ist, das habe ich erst kürzlich erkannt, wie ich mit meinem Bruder Martin telefoniert habe: Er hütet derzeit gerade die Hunde seiner Partnerin und ärgerte sich, weil “die tun immer so blöd, wenn wir beim spazieren andere Hunde treffen”. Moment. Spazieren. Andere Hunde treffen. Andere Hunde???

Ich erinnere mich noch bestens an den engen Feldweg der Ergolz entlang in Sissach, wo ich jeweils joggen war. Geschätzte 20 Meter Abstand waren da von Hund zu Hund. Maximal. Alle natürlich hervorragend erzogen! Strenger Zeigefinger vom Herrchen – Sitz! – Hund erstarrt an Ort und Stelle. Der Jogger zwängt sich vorbei (von Hund und Halter keines Blickes gewürdigt)
– Brav! – Hund erwacht wieder zum Leben.
Wirklich beeindruckend! Ich glaube, ich habe noch nirgends auf so engem Raum so viele gut erzogene Hunde angetroffen. Liegt vielleicht auch daran, dass dort innerhalb von 2km drei Hundeschulen sind (…) aber welch ein Stress! Für Herrchen und Hundchen (und Jogger).

Und jetzt hier: Wir laufen 1 Stunde, kein Mensch. 2 Stunden, kein Mensch. 3 Stunden, kein Mensch. Soll ich weitermachen? Es ginge ewig. 2014-01-16_145-1024
Gut 3 Monate ist es her und ich habe bereits komplett vergessen, wie das ist, wenn man beim spazieren andere Menschen antrifft und vor allem andere Hunde! Hirsche, ja (interessiert die Huskies nicht). Elche, ja (interessiert die Huskies auch nicht). Noldi, ja (interssiert die Huskies ebenfalls nicht). Eigentlich interessieren die Huskies nur Wachteln und Eichhörnchen (diese dafür umso mehr). Aber wie würden sie wohl auf andere Menschen oder Hunde reagieren? Vermutlich gar nicht, weil sie derart überrascht wären und nicht wüssten, was sie mit diesen Wesen anfangen sollten… Aber eben, diese Frage stellt sich hier draussen schlicht und einfach nicht.
Und so spielt es auch keine Rolle, dass die Huskies auf das Kommando – Sit! – (unsere Hunde reden natürlich Englisch) und meinen strengen Zeigefinger meist zuerst nur einen fragenden Blick übrig haben und am Finger schnüffeln, in der Hoffnung, es sei etwas Essbares.
Irgendwann bewegen sie ihren Hintern dann schon gegen den Boden, es dauert halt einfach viel länger als bei den Drillhunden an der Ergolz. Aber eben, hier draussen stört das auch niemanden.

Ja, es ist viel entspannter so spazieren zu gehen. Für Herrchen und Hundchen.
Was so ein bisschen mehr Platz doch ausmachen kann!

^esther

ganz einfach Zimtstängel…

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Ganz einfach Danke an unser Baselbiet für dieses geniale und unbeschreiblich köstliche Gebäck. Egal wo man auf der Welt ist, ein Stück Heimat kann man immer backen und Stück für Stück geniessen mmmmmhhhhh

Bis jetzt konnten wir mit unseren Zimtstängel noch jeden Erdenbürger begeistern 🙂

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Gretel und der grosse Ofen

Zu unserer täglichen Routine gehört neben der Hege und Pflege der Vier- und Zweibeiner auch das füttern des Stahltrosses im Garten von Jane und Rainer: Die Heizung.

2014-01-11_912-1024Ein Koloss von 2 Metern Höhe, 2 Metern Länge und vielleicht 1.5 Metern Breite. Sieht aus, wie ein kleines Haus. Purer Stahl, made in America (im Notfall könnte man daraus sicher im handumdrehen einen Atombunker bauen), auf dem Dach ein Kamin mit Ventilator, das in einem mir unverständlichen Zyklus dicke Rauchschwaden spuckt. In diesen Momenten gleicht das Ungetüm von Ofen einer Dampflock, die kurz ihren Halt am Bahnhof macht, um dann fauchend und zischend in der Winterlandschaft davonzutuckern.
Manchmal steht der Ofen aber auch ganz still, kein Fünklein, kein Räuchlein, kein Mucks, als ob nie etwas gewesen wäre… Ein schlummernder Vulkan.
Im Bauch des Ofens ist ein komplexes System von Türen, Türchen und Riegeln verschiedenster Grösse und Dicke, dahinter die Brennkammern, alle irgendwie sinnvoll miteinander verbunden. Ein System, so angelegt, dass aus möglichst wenig Holz, möglichst viel Wärme rauskommt. (wobei “wenig” sehr relativ ist: Pro Woche verschlingt das Ding etwa einen Baum von 40cm Durchmesser. Mindestens. Je nach Minusgraden in der Nacht.)
Irgendwo neben diesen Brennkammern müssen noch Rohre versteckt sein, darin fliesst Wasser, das vom Feuer erhitzt, die Wärme dann ins Haus bringt und dort dafür sorgt, dass niemand kalte Füsse kriegt.
Eigentlich ganz simpel.
Und weil Jane und Rainer derzeit in Mexiko sind, gehört das Füttern dieses Monstrums nun eben zu meiner Frühschicht.

Jeden Morgen öffne ich das Ofenhaus: Zuerst auf der vorderen Seite. Stelle die Zeituhr, damit sich das Ventil für die Zugluft öffnet und es möglichst keine Stichflamme gibt, öffne die Tür zur grossen Brennkammer (die ist etwa auf Brusthöhe) und fühle, wie mir die Hitze entgegenschlägt. Ich muss mich strecken, um die schweren Holzscheite möglichst sorgfä2014-01-11_908-1024ltig nachzulegen, denn es sollen keine Schamottsteine am Boden der Kammer zerschlagen werden. So fülle ich den Ofen Stück für Stück und mit jedem Scheit, das ich nachlege, nimmt die Hitze zu. Die Flammen züngeln sich durch ihre Beute, wollen alles sofort fressen. Würden sie sicher auch. Wäre ich Gretel, die böse Hexe hätte in diesem Ofen keine Chance.

Ofen voll, Tür zu, Zeituhr abstellen.
Seite wechseln.
Tür auf der Hinterseite auf, Ofen ausschalten, eine ganz kleine Tür am Boden des Ofens öffnen, Asche rausholen, Tür zu, Ofen wieder anlassen, fertig.
Und jeden Morgen staunen, wie wenig Asche übrig bleibt, verglichen mit dem vielen Holz, das wir tags davor auf der anderen Seite reingelegt haben. Keine Ahnung, wo der Rest hingeht…

Nun, dieses Monstrum aus Stahl und Hitze verschlingt Holz mit einer Gier, wie ich eine Tafel Schokolade! Und wie mein Vorrat an Schweizer Schokolade, ist (leider!!!) auch der Vorrat an Feuerholz  beschränkt….
Jaja, das gute Feuerholz: Mit viel Liebe gefällt und gespaltet im letzten Sommer. Tage haben wir im Wald verbracht, Ausschau gehalten nach toten Bäumen, möglichst freistehend, dick genug, damit es auch anständig etwas hergibt, dünn genug, damit wir sie ohne Gefahr fällen konnten. LUMBEEEEER! Dann Rugeli schneiden, auf den Truck laden, zum Haus fahren, spalten, beigen, bis der Schopf voll war. Dann weiterbeigen um den ganzen Schopf herum. Stunden für Stunden, für Stunden. Im Sommer war ich sicher, dieses Holz reicht bis äne Tubak!

Aber jetzt ist März. Und immer noch liegt unsere Welt unter einer dicken Schneedecke. Von Frühling weit und breit keine Spur, so wenig wie von einem absehbaren Ende der Heizperiode.
Die Beige um den Schuppen ist längst weg, und auch im Schuppen stehen wir bereits vor dem letzten Haufen, sehen das Licht durchschimmern… Es stellt sich also nicht die Frage OB, sondern nur WANN uns das Feuerholz ausgeht. Vielleicht in 2 Wochen, 3?

Fest steht, bevor der Schnee geschmolzen ist, werden wir uns wieder auf die Suche machen müssen. Nach toten Bäumen. Genug dick, damit es etwas hergibt, genug dünn, damit wir sie noch fällen können.
Damit der ewig gierige Ofen ja nicht verhungert.

^esther

pS: Ein weiser Freund hat einmal gesagt: “Es gibt zwei Dinge, davon kannst du in Kanada nie genug haben: Geld und Feuerholz!”
Allerdings.

ppS: Das genau gleiche Prozedere macht natürlich auch der Hänsel, am Abend.

 

7 Wienerli und eine gefüllte Peperoni auf Eis.

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Was macht man an einem Sonntagmorgen, wenn es draussen etwas stürmt, bitzli schneit und es doch -10°C warm ist? Genau, man plant eine kleine Icefishing-Tour 🙂
Weil wir (also Esther) uns etwas mehr bewegen wollten, haben wir (das wär dann Roland) den Schneetöff in der Garage gelassen, die Hunde im Zwinger (die haben die Welt nicht mehr verstanden!!) denn heute ziehen wir den Hundeschlitten von Hand. Dick eingemummelt, die Schneeschuhe montiert, zogen wir los.
Den ersten Teil unserer Expedition konnten wir noch auf dem schön präparierten Hundeschlitten-Trail gehen, dann hiess es Tiefschnee-stapfen, auf direktem Weg zur Mitte des zugefrorenen Reggie’s-Lake.

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Voller Energie und Tatendrang wollte Esther sofort das Loch ins Eis bohren, doch so einfach wie das aussieht, ist es nicht: “Wie dick isch das Iis??? Bin i noni dure, oder chum i scho glii am Bode vom See ah?” Nope, noch nicht durch. Bei weitem nicht! Das Eis war an dieser Stelle (wie wir nach der ganzen Aktion sahen) über 40cm dick. Da musst du lange bohren… Keine 10 Minuten später stiegen wir darum auf die Rainer-Taktik um: Kettensäge. SssssummmmSssssummmSssssummmmm – et voilà, schon sprudelt das Wasser aus dem Loch. Ganz ohne Muskelkraft ging es dann aber doch nicht, das Eis war derart dick, da war das Sägenblatt sogar zu kurz, den letzten Schliff mussten wir also trotzdem mit dem Bohrer machen. Aber nusode, Loch offen, jetzt ran an den Fisch!

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Esther war natürlich sofort mit der Angel zur Stelle, also musste schleunigst ein Feuer her. Heja, roher Fisch schmeckt nicht gut. Das heisst also für Roland: ab mit den Schneeschuhen zurück zum Ufer, um mit der Kettensäge ein paar dicke Rugel Holz im Wald zu schneiden. Doch was passiert mit einer Kettensäge, mit der man vorher bei -10°C ein Wasserloch geschnitten hat? Jawoll, Kette ist am Schwert fest gefroren. Na Bravo. Dann halt zuerst nur etwas Kleinholz sammeln, Mini-Feuer anfachen, Schwert auftauen und dann erst Rugel schneiden. Gesagt, getan, das Feuer mitten auf dem See im Schnee brannte flott, kurz darauf hatten wir wieder eine funktionstüchtige Kettensäge.
Für meine Frau am Eisloch musste ich dann natürlich zuerst einmal einen Hocker schneiden, damit es etwas bequemer ist zum fischen (Danke Schatz!!). Und nein, bis jetzt hat noch kein Schwanz angebissen, aber wir geben nicht auf.
Das Feuer brennt nun lichterloh, höchste Zeit für eine Tasse Aufbrüh-Kaffee. Geht hervorragend mit zwei feuerfesten Campig-Bechern (Danke Familie Meyer), Schnee, viiiel geschmolzenem Schnee (ihr glaubt nicht, wie viel Schnee es braucht, um einen kleinen Becher mit Wasser zu füllen!) und etwas Kaffeepulver. Mmmhh, der Kaffee war eine super Mischung aus Rauch, Schnee, Asche, Kaffee und Lagerfeuer-Romantik.
Wie könnte es auch anders sein, kaum ist der Kaffee einigermassen warm, geht das Feuer aus. In der Hitze des Feuers schmolz natürlich der Schnee darunter, das Feuer hat sich quasi selbst gelöscht. Das zweite Feuer starteten wir darum mit einer dicken Holzschicht am Boden, das hat funktioniert, wir lernen schnell 😉

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“Esther, chunnt de Fisch öppe?” “Pffff – ich glaube i dem See hets gar keini Fisch dinn!”
So landeten halt auf unserem Feuer statt Forellenfilets 7 Wienerli und eine Peperoni, gefüllt mit Ziegenkäse, das ganze bei mittlerweile ziemlich windigen, eisigen Verhältnissen.
Aber das macht nichts, denn uns beiden kann eigentlich nichts den Appetit verderben, Essen ist unsere Leidenschaft 🙂

Bye Bye
Roland (und Esther)

PS: Wenn uns jemand erklären kann, wie wir das nächste Mal erfolgreich Fische aus einem Eisloch holen können, bitte sofort bei uns melden!! zimtstaenegl@zimtstaengel.ch

How To Build A Bridge For Dummies

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Das schöne an der Welt in Kanada: sie ist noch nicht fertig. Da hat es zum Beispiel noch nicht über jeden Bach eine Brücke, man muss die manchmal noch selber bauen, wenn man das Wasser überqueren will.
Andy, ein Freund von Rainer, und ebenfalls ein Musher, hatte genau dieses Problem: das Wasser war seinem Hundeschlitten im Weg. So hat er uns gefragt, ob wir ihm nicht helfen würden, eine Brücke zu bauen und so einen wunderschönen Trail für die Schlittenhunde zugänglich zu machen. Wir waren natürlich hell begeistert und wollten auf jeden Fall bei diesem Event dabei sein.

Bei -30°C um 09:30 ging es los. 2 Kettensägen, ein Schneetöff, ein paar Schaufeln, zwei/drei Sperrholz-Abschnitte, ein paar Nägel und einen Hammer hatten wir dabei.
Den Anhänger und die beiden Pickups mussten wir an der Strasse stehen lassen und die restlichen rund 1,5km zu Fuss gehen. Rainer und Andy brachten das schwere Gerät mit dem Schneetöff zum Bauplatz.

Eine kurze Besprechung, und wir wurden belehrt, dass wir nun ein paar Bäume bräuchten um diese Brücke zu bauen. Das hätten wir Dummies auch noch gewusst 😉
In nächster Nähe standen zwei tote Bäume im Wald, die durften wir als erstes fällen. Oder sagen wir: probieren zu fällen…. Denn bereits der zweite Baum fiel komplett in die falsche Richtung und war im hohen Schnee leider nicht mehr erreichbar. Tja das war der erste Baum für Roland im 2014, das kann nur noch besser werden.
So suchten wir halt etwas weiter weg vom Bach nach Bäumen von rund 40cm Durchmesser, die wir für unsere Brücke schneiden konnten. Nur tote Bäume natürlich, die lebenden sollen unbedingt weiter wachsen!

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Esther und Andy blieben derweil am Bach und fingen an,  eine Art Fundament zu bauen. Also Schnee wegschaufeln und schauen wo das Ufer genau ist und da dann einen Absatz ins Eis hacken, auf den dann die Baumstämme zu liegen kommen.
Rainer schleppte die gefällten Bäume vom Wald mit dem Snowmobil zum Bach, dort mussten sie nur noch mit der Kettensäge auf die richtige Länge zugeschnitten werden.

 

 

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Nach knapp 3 Stunden hatten wir genug Bäume zusammen, die Brücke war breit genug, damit ein Hundeschlitten einigermassen bequem darüber kommt. Die “Logs” wurden mit Sperrholz-Abschnitten notdürftig miteinander verbunden, es soll ja nichts davonrollen. Ein Geländer gibt es natürlich nicht.
Fehlt nur noch der richtige Belag: Mit der Schneeschaufel warfen wir nun Schnee auf die Brücke. Esther stand mit ihren super Gummistiefeln bei mittlerweile sonnigen, aber immer noch kalten -15°C im Bach und begoss den Schnee mit Wasser, damit das ganze über Nacht zu einer kompakten Eisschicht frieren kann.

 

Ein paar Tage später haben wir von Andy erfahren, dass die Brücke super sei, er könne nun mit seinem Hundegespann problemlos den Bach überqueren.

Nachtrag: es ist anscheinend nicht erlaubt Brücken zu bauen in der Natur von British-Columbia. Also. Ihr wisst von nichts und wir waren nie im Busch von Canada, sondern in Sotchi…
^roland & esther

1,2,3,4,5,6,7,8 und ein Halber

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Können diese Augen lügen?

Nnnnnnnjä… Lügen ist sicher das falsche Wort, denn das würde eine böse Absicht suggerieren. Aber trauen würde ich diesen Augen auch nicht ohne Vorbehalt!
Geht es darum, etwas essbares zu ergattern, dann werden diese Augen zu einem einzigen See von Zuneigung und Liebe. Du glaubst, dieses Tierchen liebt nur dich, folgt dir auf Schritt und Tritt, weicht dir für den Rest seines Lebens nie mehr von der Seite. Falsch! Riecht nämlich kurz darauf beim Spaziergang im Wald etwas ganz besonders spannend, ist von Treue zum Herrchen plötzlich nicht mehr viel übrig, die Ohren werden taub, der Blick zum Tunnel und passt du nicht auf wie ein Häftlimacher, ist dein Weggefährte zack-weg! Und für die nächsten 3, 4 Stunden rufst du vergeblich….

Wir würden ja zu gerne wissen, was wirklich in den Köpfen der Huskies abgeht!
Ein bisschen glauben wir ja, haben wir die einzigartigen Charaktere entschlüsseln können…

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Otto, The Leader
Look at me! I’m the Boss. Ich weiss, wo’s durchgeht! Am Schlitten, im Rudel, im Haus. Du willst, dass ich auf dem Kissen schlafe, wie alle anderen? Pfff! Das ist für das gemeine Fussvolk. ICH schlafe auf dem grünen Teppich in der Küche. Riecht viel inspirierender.

 

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Oonah, The Bitch
Ich bin die Kleinste. Aber bei weitem nicht die Schwächste. Meine Beine sind so stark, wie mein Grind.
Mein Lieblingsplatz ist eindeutig das Sofa. Aber wenn ihr es unbedingt mit Ästen und Tüchern verbarrikadieren müsst, guet, dann bleibe ich halt auf dem Boden. Dafür müsst ihr mich jetzt doppelt so viel streicheln. Mehr! Noch mehr! So.
Die anderen Hunde? Mag ich. Mag ich nicht. Je nach Tag. Muss ich darum manchmal beissen. Grrrr!
Und lass mich ja nie aus den Augen und schon gar nicht von der Leine! Denn dann bin ich weg. Und schliesse mich wahrscheinlich dem nächsten Wolfsrudel an.

 

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Dakota, The Dancing Queen
Taptaptaptaptap-ta! Taptaptaptaptap-ta! I love food! So sehr, dass ich in Gedanken ständig am Fressnapf bin. Im Schlittengespann verliere ich darum manchmal die Orientierung, träberle etwas neben der Spur. Aber macht nüt. Im Haus? Wohnt meine Nase in der Küche. Am Tellerrand. Döf i chli haa? Döfi chli haa? Und jetzt? Und jetzt? Biiiiiiiiiiiiiteeeeeeeeeeeeee. Zitrone? Zwiebel? Apfel? Spaghetti? Jajajajaja! Nehme ich alles. GibGibGib! Was, wieso darf ich das nicht essen? Gar nüt? Isch-mir-doch-glich-öb-vom-Tisch-oder-nid! Nur bitzli probieren. Biiiiiiiiiiiiiiiiiteeeeeeeeee!!!

(Mein Alter kommt mir leider in der Nacht manchmal in die Quere…. Ich sollte dringend, aber es ist doch so dunkel! Und alle schlafen tief und fest… Uiuiuiuiui, ich kann nicht mehr! Ab ins Bad auf den Teppich. Und jetzt lege ich mich ganz brav zurück auf die Decke. Was??? Isch öppis passiert????)

 

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Kiki, The Twin
Ja, ich habe etwas Speck auf den Rippen, aber bei weitem nicht so viel, wie meine Zwillingsschwester Xena. Daran kann man uns nämlich sehr gut unterscheiden. Sie ist die mit dem dicken Kragen. Ich bin die, die den Kopf schief hält.
Ich bin eine sehr (!!!) gute Läuferin. Stundenlang, im Gleichschritt neben Porthos. Unermüdlich. Und ich bin unglaublich anhänglich. Am liebsten würde ich ja bei euch im Bett schlafen. Gib mir Liebe und ich gebe sie dir 1000endfach zurück. Ich lauf dir auch bestimmt nicht weg, selbst dann nicht, wenn du mich aus versehen vor der Tür vergisst…

 

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Xena, unser “Specki”
Vielleicht habe ich im Sommer etwas zu viel gefressen. Vielleicht braucht aber auch einfach mein Fell mehr Platz. Ansichtssache. Aber sei dir sicher, ich könnte den Schlitten locker auch alleine ziehen, würde man mich lassen. Erfahrung hab ich, ich lauf ja auch ganz vorne neben Leader Otto. Der nervt zwar manchmal ganz schön mit seiner hyperaktiven Art. Aber ich hüte mich, das laut zu sagen. Ich mags lieber ruhig. Bin bitz scheu. Lege meine Öhrchen eng nach hinten, ducke mich, gucke ganz vorsichtig von unten mit meinem blauen und meinem braunen Auge. Alles gut? Sicher?

 

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Luigi, un Italiano vero
Gäbe es in unserem Gehege ein Gym, ich wäre der an den ganz schweren Gewichten.
Hey baby, lugge ate me, baby. Viele Kraft! Stundenlange renne. Immer ziehe. Viele Kraft! Auch nach dem renne. Immer noch Kraft. Gar nitte gerne an der Leine! Du Mensch viel zu langsam für mich. Musse iche immer jaule. Lieber frei umegumppe. Komme auch zurügg wenne du miche rufe. Weil ich weisse, du gebe mir HappaHappa.
Ich, grande musculo!
(Und ich trage stilgerecht einen kleinen schwarzen Schnurrbart auf der Schnauze)

 

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Porthos, Dr.Phil. Master
Ich bin im Ruhestand. War lange genug Anführer dieses Rudels. Hab zwar meine Schnauze immer noch vorne, aber lasse jetzt die Jugend die Richtung angeben. Nur in Sachen Durchhaltewille bin ich immer noch ungeschlagen. Gib mir das Zeichen, ich starte durch und renne, bis ich halbtot in den Schnee falle.
Ich bin auch ein Philosoph. Stundenlang kann ich vor einer Wand stehen und sie anschauen. Geht sie weg? Gehe ich weg? Sind wir beide überhaupt noch da?

 

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Ayla, The Old Auntie
Ich bin eine der ältesten im Team. Und kann wegen meines Hinkebeins leider keinen Schlitten mehr ziehen. Aber drei Zähne habe ich noch. Und mit denen heule ich am lautesten von allen.
Ghörsch mi? Whooooooooo-hoooooooo!!!!

 

Nun fehlt noch ein “Halber”, genau der Kleine, welcher meint, er sei eigentlich der Grösste und Stärkste von allen….
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JayJay
Dear Fans, mache gerade Siesta in Mexico. Mir ist der lange Winter zu kalt.
Hasta luego, Amigos!

 

 

 

Ganz neu in der Snosibe-Herde und darum noch nicht fotografisch festgehalten sind “Silver, the wobbel-mobbel” und “Minny, die Unbarmherzige”. Zwei Alaskan Huskies.
Die beiden sind noch in der Probezeit. Ein anderer Hundebesitzer hat sie Rainer angeboten, weil sie für sein eigenes Schilttenhundeteam zu langsam waren. Nun, Silver entwickelt sich ganz gut, wohingegen Minny ihrem Namen alle Ehre macht….

We keep you posted!

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Hey Teacher! Leave us Kids alone!

School-District-No-27

 

 
Ich will euch heute aus der kanadischen Schule berichten.
Seit einigen Woche gehe ich immer Donnerstags in den Ort (100 Mile House), um in der lokalen Primarschule den Kids beim Lesen auf Französisch zu helfen. Volunteering nennt sich das, Freiwilligenarbeit. Es sind 2. und 3. Grade-Schüler, das sind bei uns die 6-7 Jährigen.
(Kleiner Exkurs zum kanadischen Schulsystem: Schuleintritt ist hier mit 5 Jahren. Das Kind startet im 1st Grade, dann werden die Jahre durchgezählt bis zum Ende der obligatorischen Schulzeit in Grade 12. Grade 1-7 sind die Elementary School, aka Primarschule. Grade 8-10 die Junior Secondary, aka Sek. Grade 11-12 die Senior Secondary, immer noch Sek. In Grade 10, 11 und 12 müssen die Kids zu sogenannten Provincial Exams antraben, dort wird das Wissen nach genormten Tests gemessen. Nach der obligatorischen Schulzeit geht es direkt an die Uni oder zur Arbeit, Kanada kennt praktisch keine Berufslehren. Laut Wikipedia hat das kanadische Schulsystem einen sehr guten Ruf, was sich überhaupt nicht mit der Meinung der europäischen Auswanderer deckt…) Nun noch ein kleiner Zusatz: Viele Gemeinden im englischsprachigen Gebiet bieten das “French Immersion” Programm an. Das ist eine Klasse, die komplett auf Französisch unterrichtet wird. Also nicht Französisch als Fremdsprache, sondern da wird auch in Französisch gerechnet oder die Natur besprochen, das Französisch ist also quasi wie das Hochdeutsch in unseren Schulen. Und in genau so einer Klasse gehe ich einmal die Woche vorbei.

Am Anfang war ich ja sehr erstaunt, wie gut die kleinen Kinder bereits Französisch reden. Erzählen frisch von der Leber von ihren Spielsachen, ihren Haustieren, ihren letzten Ferien, denkt man den starken englischen Akzent weg, ist es sogar sehr gut verständlich! ABER: die Kinder haben trotzdem keine Ahnung, wie Französisch eigentlich funktioniert. Leider. Weil auf das Sprachenlernen selber wird sehr wenig Wert gelegt. Dies äussert sich natürlich dann besonders deutlich, wenn man die etwas älteren Kids in der Junior High Klasse besucht…

Beispiel: Letzten Donnerstag war ich in der “French Immersion” Klasse, Grade 10 “mal kuck’n”. Haarsträubend! (Dass die Kids im Unterricht iPhones auf den Tischen haben und Chips knabbern, klammere ich jetzt mal aus). Und ok, ich muss hier auch noch erwähnen, dass der Unterricht ohnehin fast nicht stattgefunden hat, da wir das Finale der Eishockey-Frauen schauen mussten (Kanada hat die USA geschlagen und Gold geholt). Immerhin lief im Fernseher im Klassenzimmer das Spiel auf dem Französischen Kanal. Wer das Spiel verfolgt hat weiss, es gab Verlängerung. Und die Pause zwischen Hauptspiel und Verlängerung hat die Lehrerin flugs genutzt und mit den Schülern den (angekündigten) Voci-Test gemacht.
So. Und jetzt kommt der Punkt, liebe Französischliebhaber unter euch: Die Kinder werden seit der 2. Klasse AUSSCHLIESSLICH in Französisch unterrichtet. Das heisst, diese Klasse hat 7 – 8 Jahre Französisch hinter sich. Aber mindestens die Hälfte der Klasse konnte die Wörter être (sein) und avoir (haben) nicht konjugieren!!! (Je suis, tu es,  il est, etc.)

J’étais choquée. Point.
^esther

UmpaUmpaUmpaTötöRöööö

Bauer Ledig

Liebe Freunde der lauten, saisonalen Unterhaltungsmusik: wir haben ein sehr interessantes Mail für euch erhalten.
Wie ihr alle (oder emel sicher die meisten) wisst, sind wir grosse Fans dieser Serie auf einem Schweizer Privatsender, in der es um die Partnersuche im primären Sektor unserer Wirtschaft geht. Also meist sind es die männlichen Exemplare, die eine weibliche Ergänzung suchen (ganz selten gibts das auch mal umgekehrt, einzelne Versuche mit Männchen/Männchen oder Weibchen/Weibchen fanden auch schon statt). Und natürlich können wir fast nicht mehr warten, bis die neue Staffel endlich wieder losgeht!
Als richtige, ja man kann fast sagen Hardcore-Fans, sind wir darum auch zutiefst erschrocken, wie wir erfahren haben, dass es der Produktionsfirma offenbar noch nicht gelungen ist, genug paarungswillige Männchen für diesen Sommer aufzutreiben.Mail

Da ist es natürlich EHRENSACHE, dass wir helfen, vor allem, wenn wir so nett darum gebeten werden.
Nun, wir sind ja überzeugt, das Casting scheiterte bislang ganz einfach daran, dass die Herren/Damen des Privatfernsehens mit den falschen Worte nach paarungwilligen Guggenmusik-Bauern gesucht haben.
Darum haben wir den Aufruf kurzerhand übersetzt:

UmpaUmpaUmpaTötöRöööö

Hey! Fasnächtler! Kriecht mal unterm Tisch hervor und nehmt die Watte aus den Ohren, wir haben was für euch!
Es betrifft die Zeit, in der wir uns am nächsten Morgen noch an den Abend davor erinnern (kann ja mal passieren). In der wir nicht ständig Schminke auf Bettwäsche und Frotteetüchern haben. In der unser Tinitus etwas leiser wird. Die Zeit, in der wir die Tage zählen, bis es endlich wieder losgeht. Genau. Ich rede vom Sommer. Also. Auch in diesem Sommer gibt es wieder diese Verkupplungskiste. Die da im Fernsehen. Die Starthilfe für “Knooorzis”, die noch keine Frau gefunden haben, die auch abgeschminkt noch das Bett mit euch teilen will. Genau. Das mit dem Marco Fritsche (der ist uns egal), aber die scharfe Christa ist auch wieder am Start (!!!).
Hansi (wenn er dann noch Major ist) und die ganze Guggenmusig Rädäbätsch werden euch auch helfen, wenn ihr das obligatorische Hoffest organisieren müsst, Hansi meinte, dann könnten wir grad unsere erste Guggenprobe für die nächste Saison bei euch im Stall machen.

So. Anmelden müsst ihr euch oder eure Kollegen nun selber. Ich stürze mich jetzt wieder in mein rosarotes Kondom-Kostüm für den Maskenball der Schlüdereglünnggis heute Abend. Das wird ein SPASS!!!

Me gseht sich im Car.
Proscht.

 

O’pflanzt is!

Vielleicht haben wir uns von euren Fotos aus der Schweiz anstecken lassen, von den Krokussli, Schneeglöggli und Schlüsselblümchen. Vielleicht hat uns aber auch der grosse Temperaturunterschied von letzter Woche bis heute beeinflusst (nach arktischer Kälte von – 30 Grad sind es nun nur noch 0 Grad, was doch ein gigantischer Sprung ist). Dennoch ist hier von Frühling natürlich weit und breit noch nichts zu sehen, der Schnee liegt weiterhin dick und weiss. Von selber spriesst hier also noch gar nichts. Aber egal, bei uns ist es soweit, wir haben getopft.

Topf close

(v.l.n.r. oben: Schnittlauch / Basilikum / rubinroter Basilikum
unten: Wilde Wetland-Pfefferminze, selbstgesammelt / irgendein Rosmarin-Hybrid / grossblättriger Peterli)

Die Kanadier im Laden haben auch den Kopf geschüttelt, wie wir mit 10 verschiedenen Säckchen mit Saatgut an der Kasse standen: “You are not already planting, are you???? You know that we get frost until May? Most people in the area do not start planting before March/April!” (Für die Nicht-Englisch-Sprachigen: “Seid ihr nicht ganz bei Trost? Es ist viiiiiiel zu früh zum pflanzen! Ihr wisst schon, dass es hier noch bis im Mai gefriert? Jeder, der nur ein bisschen Ahnung von Garten hat in der Gegend, der pflanzt allerfrühestens im März, eher aber erst im April!”) – Türli wissen wir’s! Aber Geduld war noch nie unsere Stärke.
Und schliesslich ziehen wir ja erst die Samen. Und auch erst die Samen von den Kräutern. Und die Kräuter haben wir sowieso drin. Also – don’t panic!!
Und so warten wir gespannt, in welchem Topf das erste Grün spriesst…

Ich wette auf Peterli.
^esther

Topf