Monthly Archives: May 2014

Green Revolution – ein Update aus dem Gartencenter Buser

BeetAll in! Sie sind im Boden. All die Bohnen-, Gurken-, Zucchini-, Kürbis-, Kabis-, Randen-, Peterli-, Schnittlauch-, undsoweiter-Pflänzchen, die wir seit März (!) mit sehr viel Liebe und Aufwand grossgepäppelt haben.
Höchste Zeit für eine kurze Übersicht der ersten Erkenntnisse aus der Gartenwelt:

Erkenntnis Nr 1:
Gärtnern ist eine Wissenschaft. Rocket Science. Moll, würklich. Spätestens am Ende dieses Artikels werdet ihr mir glauben.

Erkenntnis Nr 2:
Das Wetter im Cariboo ist auch eine Wissenschaft für sich. Rocket Science 2. Ich versteh’s nämlich immer noch nicht. Letzte Woche sind unsere Pflanzen fast verdörrt, jetzt haben wir Dauerregen.

Erkenntnis Nr 3:
Gärtnern braucht Geduld. Sonst kann es sehr schnell sehr aufwändig werden….
In meinem Fall resultierte die mangelnde Geduld (sic!) in viel zu früh gezogenen Samen (März). Diese erhielten in unserer Stube natürlich viel zu wenig Licht, davon kriegten die Sprösslinge lange Beine (für Nichtgärtner: die Stängel werden viel zu lange, die Pflanze fällt fast aus dem Töpfchen und ist unglaublich schwach), warum ich sämtliche Pflanzen anfang April sehr aufwändig retten musste (remember die Aktion “Rettet die Ernte!”). Zum Glück haben fast alle die Umtopferei überlebt (bis auf den Salat, der hat sich komplett verabschiedet…)
Das aber wiederum hiess, dass die Pflanzen immer noch über einen Monat lang durchgepäppelt werden mussten (He ja, hier darf man erst Ende Mai raus setzen. Esther! Hab ich dir doch gesagt!). Durchpäppeln allein ginge ja noch, aber unsere Pflanzen waren natürlich Stubenhocker, sprich sie mussten erst noch abgehärtet werden, bevor sie rausgepflanzt werden konnten. Zwei Wochen lang haben wir also sämtliche Sprösslinge jeden Morgen aus der Stube auf die Terasse getragen und am Abend alles wieder zurück. Danach schalteten wir auf Stufe 2 des Abhärtungsmarathons: Pflanzen übernachten nicht mehr in der Stube, sondern im Workshop (da ist es in der Nacht bereits kühler, aber kein Frost mehr). 3 Wochen lang immer noch jeden Morgen alle Pflanzen raus an die Sonne und am Abend wieder rein (mein Schrittzähler hat sich vor Freude überschlagen).
Nun, es hat geholfen, letzte Woche habe ich alle Pflanzen definitiv ins Beet gepflanzt und tatsächlich haben fast alle Pflanzen den letzten Umzug überlebt. NUR: die Pflänzchen, die wir so aufopfernd während fast 3 Monaten gehätschelt und getätschelt haben, sind unterm Strich nicht wesentlich grösser als ihre Kollegen, die ich mitte Mai direkt ins Beet gesät habe.
Pffff!! Spinat werde ich also NIE MEHR im Voraus hochziehen!!!

Erkenntnis Nr 4:
Behandle niemals alle Pflanzen gleich!
Erkenntnis Nummer 3 gilt nämlich nicht für Zucchini, Kürbis und Bohnen. Diese Setzlinge sind dank unserer Päppelaktion jetzt schön gross und fett und werden hoffentlich schnell weiterwachsen und bald viel Gemüse produzieren.
Beim Lauch und Kabis hat sich die Zucht insofern auch gelohnt, da diese Pflanzen soooooooooo langsam wachsen, dass ich noch nicht dran glaube in diesem Jahr überhaupt etwas ernten zu können….

Erkenntnis Nr 5:
Weniger ist mehr.
Da ich (wie bereits mehrfach erwähnt) nicht besonders geduldig bin, habe ich mitte Mai fleissig Salatsamen im Beet verstreut, aus lauter Panik, dass der Sommer zu kurz sein könnte und da die Salatsetzlinge meine Rettungsaktion im April leider nicht besonders geschätzt haben.
Man Salatweiss ja nie was wächst, so dachte ich, lieber z’vill als z’wenig.
Nun, Salat wächst hier wunderbar. Das heisst, ich habe jetzt etwa 100 munter und dummerweise eben synchron wachsende Salatsprösslinge. (Braucht jemand Salat? Nur vorbeikommen, in ca 2 Wochen ist er ready.)

Weniger ist mehr gilt auch für Zucchini und Kürbis, diese Pflanzen brauchen nämlich enorm viel Platz im Beet (jeweils ca. 1 m2 pro Pflanze) sind aber auch sehr ertragreich. Ich habe gelesen, dass eine gesunde Zucchinipflanze genug Ernte abwirft, um eine durchschnittliche Familie zu ernähren, in unserem Fall sollten 3 Pflanzen also reichen. Ich habe aber 8. Und ich habe dazu auch noch mindestens 10 Kürbispflanzen (Spaghetti-Kürbis, oranger Knirps, Butternuss und Buttercup. Wir mögen sie halt alle so schampar gern….) Jetzt für die Mathematiker unter euch: das gesamte Beet, das wir bepflanzen können, misst ca 4m x 8m. Richtig, ich könnte theoretisch das halbe Beet nur schon mit meinen Kürbis- und Zucchini-Setzlingen füllen. Was wir logischerweise nicht wollen, denn wofür haben wir sonst all die anderen Pflanzen wochenlang rein und raus getragen!
Ein Teil wurde jetzt verschenkt, der Rest wird wahrscheinlich in unserem Guerilla-Garten am Wiesenrand landen. (Guerillia-Garten = Pflanze in unbehandelten Boden setzen, nicht gross pflegen und mal schauen, was passiert. Survival of the fittest!)

Erkenntnis Nr 6:
Gärtnern braucht viel Zeit.
Die ganze Aufpäppelaktion, dann die Rein-und-Raustragerei, die Setzerei der Pflanzen im richtigen Abstand, die Giesserei (wenn es hier einen Tag lang nicht regnet ist die Erde bereits staubtrocken! Im Moment haben wir aber eher das Problem von Dauerregen…), die Unkrautjäterei (immer gut aufpassen, das Unkraut und die jungen Pflänzchen sehen sich zum Verwechseln ähnlich!), etc. pp.
Zeit, die wir sehr gerne investieren und bei schönem Wetter macht es auch unglaublich viel Spass! Wären da nicht diese …-Viecher…..

Erkenntnis Nr 7:
Gärtnern braucht viel Mückenspray.
Wir hatten in den letzten Tagen wirklich sehr viel Regen (was natürlich toll ist, dann müssen wir nicht giessen) aber es ist gleichzeitig auch relativ warm. Mistviecher, verdammte! Besonders aktiv sind die lästigen Biester am späteren Nachmittag oder kurz vor einem Gewitter, nein, eigentlich immer dann, wenn ich im Garten bin. Sie lieben Finger, Stirne, Hals, Schultern und besonders diesen Streifen Haut zwischen Hosenbund und Pullover, wenn der Gärtner in der Hocke Unkraut ausrupft.

Erkenntnis Nr 8:
Auch gleiche Pflanzen sind nicht gleich.Kartoffeln
Ich habe 5 Reihen Kartoffeln angepflanzt.
Gleichzeitig. Nach dem gleichen Prinzip. Die gleiche Erde. Gleich viel Wasser. Gleiches Klima. Eine Reihe wächst. Die anderen 4 nicht.
Wenn jetzt irgend jemand noch an Erkenntnis Nr 1 zweifelt, dann bitte sofort herkommen, deine Hilfe kann ich brauchen!!!

^esther

 

Ein Nachwort noch zu unserem Rhabarber, er wächst! Gestern habe ich die Blüte rausgebrochen, damit die Pflanze alle Kraft in die Stängel stecken kann. Nächste Woche werden wir ernten können 🙂

Food Channel

FN-ShowLogo-DDD_1920x1080 We love Food Channel! Unser neuer Lieblingssender.

Unglaublich, wie viele Sendungen über Essen und Kochen produziert werden!
Name ist Programm, beim Food Channel dreht sich alles um und über Essen (eigentlich logisch, ist das unser Lieblingssender geworden). Nordamerikanisches Essen wohlverstanden. Da können wir als tendenziell fettarm und zuckerfrei erzogene Europäer durchaus was lernen, es geht nämlich hauptsächlich um Frittiertes, Mayonnaise und Zuckerguss und wenn immer möglich in XXL.
Gestern hab ich auf Food Channel zum Beispiel den po’boy kennengelernt, ein Sandwich aus Louisiana (ein Submarine-Sandwich wohlverstanden, das sind die langen Baguettes, sprich Sandwiches, die aussehen wie ein U-Boot. Voilà, Submarine). Inhalt: frittierter Seafood, reichlich Remoulade und ein Salatblättchen. Zur Deko.
kingcakeOder der king cake, die Nordamerikanische Antwort auf unseren Dreikönigskuchen (gibt es übrigens auch als Burger . . .)

Wir lernen auf Food Channel aber auch Gerichte kennen, die uns zum Nachkochen inspirieren. Die Cabbage Roll haben wir beispielweise so entdeckt und in unser Repertoire aufgenommen, Kohlrouladen mit Tomatensauce. Yummy!

Jetzt müsst ihr euch den Food Channel aber nicht wie ein 24-Stunden “Al-Dente” vorstellen (wer sich noch erinnert… SRF 1, mit Sven Epiney). Es sind keine Sibylle und Studi-Köche, die einem zeigen, was man wie kocht. Es sind meist Koch-Duelle. Castingshows für Köche sozusagen, manchmal professionell, manchmal Hobby und selten geht es um die besten Kochkünste. Die Duelle haben dann so kreative Namen wie “Chopped” – gehackt (professionelle Köche müssen aus irgendwelchen unpassenden Zutaten ein Menü kochen, der schlechteste fliegt raus) “Guy’s Grocery Games” – Guy’s Lebensmittel Spiel (die Köche müssen ihre Zutaten innert 2 Minuten im Supermarkt zusammensammeln und daraus kochen. Um es schwieriger zu machen, kriegen sie jeweils Auflagen, zB dürfen sie nur Tiefkühlprodukte nehmen).
Der king cake stammt beispielsweise aus der Sendung “Cutthroat Kitchen” – Mörder Küche. Da darf man sich gegenseitig beim Kochen schickanieren und einer musste dann eben sein po’boy-Sandwich mit king cake statt mit Brot machen.

 

Unser absoluter Favorit ist aber die Sendung “Diners, Drive-Ins and Dives”. Hier geht es ausnahmsweise mal nicht ums Kochen, sondern wirklich nur ums Essen. Der Moderator (ein rundlicher Typ mit gebleichter Stoppelfrisur und tättowierten Armen) fährt in einem roten Mustang-Cabrio quer durch die Staaten und frisst sich quasi durch sämtliche Beizen (Diners), Auto-Restaurants (Drive-Ins) und Kneipen (Dives). Sein Wortschatz besteht aus “mmmmmh!”, “delicious!”- köstlich, “wow!”und einem gelegentlichen “That’s what I call a burger!” – Das nenn ich einen Hamburger! Man hat das Gefühl, er wird von Sendung zu Sendung dicker. Sein Job besteht offiziell aus Ketchup, gegrilltem oder frittiertem Fleisch, Saucen und fettigen Fingern. Yes, what a job 🙂
Praktisch ist, man lernt ganz nebenbei auch noch Englisch, Roland kann bereits akzentfrei Essen beurteilen nach Geschmack, Konsistenz und Würze (the flavor is good – es schmeckt gut. The texture is nice, fluffy not too dry – schöne Konsistenz, luftig, nicht zu trocken. Mmmmh, the seasoning is great! Enough salt, spicy, delicious!  – Genug Salz, scharf, lecker!).

Food Channel gucken ist wirklich sehr unterhaltsam und eine gute Abwechslung zum Rund-um-die-Uhr-Natur-Bio-Programm des restlichen Tages. Das einzige Problem am Food Channel:
Essen schauen, macht Hunger.
Nur leider nicht auf Apfelschnitzli…

^esther

wie eh 6er im Lotto

2014-05-14_0003a-1024Heute waren wir das erste Mal Feuerholz schneiden im Wald, genau für den nächsten Winter. Man glaubt es kaum, aber wenn man weiss wo, findet man an schattigen Stellen immer noch Schnee! Aber über diese Geschichte wollen wir gar nicht reden. Denn wir haben heute nicht eines, nein sogar zwei schöne Geweihe gefunden im Wald 🙂
Wir sind ja wirklich sehr viel im Wald unterwegs und ich drehe fast jeden Stein um. Doch bis jetzt hat lediglich Esther ein riesiges Elch-Geweih gefunden und ich ging leer aus 🙁
Doch nun hat sich das Blatt gewendet und ich liege mit 2:1 vorne 🙂
Mit soviel Glück hätten wir heute eigentlich Lotto spielen sollen.

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Glückspilz Roland 🙂

Nachtrag1, zwei Tage später habe ich noch ein Geweih gefunden, es steht also 3:1 und das Glück ist immer noch auf unserer Seite 🙂

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Nachtrag2, ca. eine Woche später habe ich bei einem Spaziergang mit Esther nochmals zwei wunderschöne Geweihe gefunden. Nun steht es 5:1 und wie beim FCB hier wird mir Esther den Titel nicht mehr nehmen 😉

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Das ist nicht euer Auto!

2014-04-30_0022a_1024Unsere beiden Freunde, die “Marmots” sind aus dem Winterschlaf erwacht.
Es ist so lustig sie von unserem Esstisch aus zu beobachten, doch schnell mussten wir feststellen, dass unser Auto genau dort geparkt war, wo die beiden immer durchlaufen.
Das haben wir natürlich schnell geändert, denn wir hatten letzten Sommer ein Erlebnis,  mit dem “Murmeli”: Damals wohnte das Murmeli hinter unserem Feuerholzstapel. Der kleine Hund JayJay hat es dort hervor gebellt. Leider flüchtete das Tier genau in den Motorraum unseres Autos. Was JayJay nicht davon abhielt, es weiter wild anzubellen. Jetzt muss sich aber vorstellen, dass der kleine JayJay etwa dieselbe Grösse hat wie das Murmeltier, nur dass der Nager viel grössere Zähne hat und vermutlich auch einiges stärker ist… Lautes Bellen hin oder her… Auf jeden Fall hatten Jane und Esther ziemliche Angst um den kleinen Hund. Wir konnten ihn mit einiger Mühe vom Auto weg zerren, das Murmeli hatte sich aber definitiv im Motorblock verschanzt. Mit dem Besenstiel probierte Esther das “Murmeli” heraus zu scheuchen. Das hat aber nicht funktioniert, das Murmeli hat ziemlich kräftig, wie ein Biber, in den Besenstiel gebissen (die Spuren sieht man heute noch im Plastik…) Zum Schluss hatten wir kapituliert und das Murmeli im Auto in Ruhe gelassen. Irgendwann ist es dann von alleine wieder aus dem Auto zurück in sein Erdloch gekrochen. Aber seither schnüffelt JayJay immer wieder an unserem Auto und schaut genau nach ob nicht doch noch irgendwo ein Murmeli ist, das er ein bisschen anbellen könnte.

Ende gut alles gut 😛

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Hier seht ihr das Leben unserer Murmelis nach dem langen Winterschlaf 🙂 viel Spass

Roland