Category Archives: Pro Specie Rara

Pro Specie Rara www.prospecierara.ch

Der Stiftungszweck ist: “Erhaltung und Förderung der genetischen Vielfalt in Fauna und Flora”

Potenzprobleme

… gibt es tatsächlich auch bei Güggeln.
Wir schulden euch nämlich noch die Bilanz zu unserer letzten Brut.
Eingelegt haben wir:

– 34 Appenzeller Barthuhn Eier (rebhuhnfarbig)
– 4 Orpington Eier (blau-schwarz gesäumt)
– 4 Orpington Eier (gelb gesäumt)
– 12 Appenzeller Barthühner (schwarz)
– 19 Schweizerhühner (von unserem Willy).

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Nach 21 Tagen warten, beheizen, Luftfeuchtigkeit kontrollieren, lüften, hin- und herwiegeln, Daumen drücken kam folgendes heraus:
– 1 Appenzeller Barthuhn (rebhuhnfarbig)
– 1 Orpington (blau-schwarz gesäumt)
– 7 Appenzeller Barthühner (schwarz), wovon leider zwei die erste Woche nicht überlebten
– 17 Schweizerhühner (!!!)

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Kunstpause. Was ist passiert?
Natürlich waren wir neugierig und haben alle Eier geöffnet und tatsächlich, die 33 ungeschlüpften Barthuhneier waren alle unbefruchtet. Ebenso die gelb gesäumten Orpingtons, zwei der blau-schwarz gesäumten Orpingtons und fünf schwarze Barthühner. In den restlichen Eiern waren mehr oder weniger weit entwickelte Bibbeli, die den Schlupf nicht geschafft haben oder noch während der Brut starben, das ist normal.

Quintessenz: Der Appenzeller Barthuhn-Güggel (rebhuhnfarbig) landet wohl bald in der Pfanne und unser Willy bekommt einen Kranz.

^esther

Hochbetrieb im Badezimmer

Zum Glück haben wir unser altes Badezimmer noch nicht saniert.Badezimmer neu kleinDort drin rattern im Moment rund um die Uhr die Brutmaschinen. Höchste Hochsaison.
Darum möchte ich den Moment nutzen, um euch unsere Brutmaschinerei einmal vorzustellen.Brutkästen neu kleinIm Moment haben wir drei verschiedene Bruten “ob”:
Links seht ihr unseren Schlupfbrüter. Im oberen Fach sollten noch heute oder morgen 34 Appenzeller Barthühner schlüpfen (Farbschlag: Rebhuhn).
Im unteren Fach schlüpfen voraussichtlich am Montag unsere “Ostereier” vom Bruteiermarkt in Brittnau. Das sind: 12 schwarze Appenzeller Barthühner, 4 gelb-schwarz und 4 blau gesäumte Orpingtons und natürlich auch ein paar von unseren eigenen Schweizerhühnern (19). Die Zahlen sind übrigens die Anzahl Bruteier, die wir eingelegt haben. Wie viele Küken dann effektiv schlüpfen, ist die grosse Überraschung.
Im Kasten rechts haben wir bereits wieder 42 Eier von unserem Willy eingelegt. Wie ihr seht, hat dieser Brutkasten andere Schubladen als der Schlupfbrüter, das sind Wendehorde. Bruteier müssen täglich mehrmals gewendet werden, damit sich die Küken ideal entwickeln können. Das ganze bei 37.8°C und 40-45% Luftfeuchtigkeit. 18 Tage lang werden die Eier im Brutappart also hin und hergeschaukelt (das ist der Apparat rechts im Bild), danach wird für die letzen drei Tage im Schlupfbrüter geruht (das ist der Apparat links). Kleine Wissenschaft für sich. Die Lampe links soll die Küken zum schlüpfen animieren, das Licht hat offenbar eine stimulierende Wirkung.

Einmal geschlüpft bleiben die Küken für 24 Stunden im Brutapparat drin, so lange leben sie noch von ihrem eigenen Eidotter. Dann kommen sie in den Käfig nebenan unter die Wärmelampe, wo ihr sie jederzeit besuchen dürft.

Wer hätte je gedacht, wie praktisch so ein altes Badezimmer sein kann!
^esther

Herdöpfel!

KartoffelnDamit ihr nicht plötzlich meint, wir hätten nur noch Hühner im Kopf…
Auch im Garten ist bereits wieder Hochsaison. Dieses Jahr sind wir allerdings recht unkoordiniert dran. Frä Buser hat im Herbst nicht überlegt, dass es für die Frühjahrsaussaat Sinn machen würde, wenn man die Knobläuche -die ja bis im Mai im Boden bleiben- bitz in einer Gruppe an den Rand setzen würde. Nein, es mussten ein paar hier hin, ein paar da hin, ein paar dort drüben… So kann man im Frühjahr natürlich nicht grossflächig den Boden vorbereiten, sondern man muss rund um die jungen Pflänzchen herum Jätt für Jätt alles von Hand raushacken. Nusode. Muskelkater tut gut nach all der vielen Osterschoggi.
Mittlerweilen gibt es aber doch bereits 6 Führli Kartoffeln. Für mehr hat die KraKartoffeln2ft in den Armen leider nicht gereicht. Macht nichts, laut anthroposophischem Aussaatkalender von Maria Thun müssen wir ohnehin wieder bis zum Wochenende warten, bis die nächsten Wurzeltage kommen. Wurzel = gut für Kartoffel = grosse Ernte. Ja gern!

Im Grünhaus keimen zudem bereits Salat, Kohl, Basilikum, Lauch, Fenchel, Gurke, Kürbis und Zucchetti, die Tomaten zieren sich noch ein bisschen. Warum weiss niemand so genau, vermutlich sind die Nächte noch zu frisch (oder ich habe sie am falschen Tag gesät… was meinen Sie, Maria Thun?)

Die violetten Kabel bei den Herdöpfeln? Das sind blaue St. Galler. Letztjährige. Bitz zu warm gelagert, darum die langen Triebe…. Ja, wir müssen noch viiiiiiiiiiiel lernen.

^esther

15 Tage alt

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Der Flaum weicht und die ersten kleinen Federn wachsen. Unglaublich wie schnell sich unsere Schweizer-Hühner” Küken entwickeln.

Aber nicht nur unsere Küken sind interessant, auch ihre ausgewachsenen Kolleginnen. Maila hält hier ein “Appenzeller Barthuhn” welches vor einem Jahr geschlüpft ist.

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Willy’s erste Kinder

Letzten Frühling haben wir Bruteier von anderen Züchtern geholt und unsere ersten Hühner ausgebrütet. Damit legten wir den Grundstein für die eigene Zuchtgruppe. Im Herbst kam dann der stattliche Güggel “Willy” (aka Wilhelm Tell) dazu. Den Namen gaben wir ihm in der Hoffnung, er möge ein guter Schütze sein und uns reich mit Nachwuchs beschenken.

Und tatsächlich, Willy wurde seinem Namen mehr als gerecht. Man konnte es auch vermuten, schliesslich war er schon immer sehr aktiv (wenn ihr euch noch an die braunen Rücken unsere Hühner erinnern könnt?).
Gestern, am 15.03.2016 , schlüpften 57 Küken aus 68 eingelegten Bruteiern. Das ist eine super Schlupf-Rate von 83% (schlaue Bücher sagen, alles ab 70% ist gut).
Wir haben zusätzlich noch zwei Küken nachgeholfen, die armen Kleinen klebten an der Eihaut fest. Hier wird sich zeigen, ob die beiden genug Energie haben um selbständig zu überleben. Die Natur bestimmt, ob es sein soll oder nicht.

Nachtrag, die beiden Küken sind wohlauf 🙂 von den 9 Eiern die im Brutapparat zurück blieben waren lediglich 2 Eier nicht befruchtet. Die 7 anderen geschlossen Einer waren Küken die während dem Wachstum in den Einer verstorben sind. Somit beläuft sich unsere Schlupf-Rate auf sagenhafte 86.7% Danke Mutter-Natur für dein grosszügiges Geschenk von 59 glücklich lebenden Küken.

Wir dürfen sagen: der Start ist geglückt, weiter so Willy!

Bereits haben die Küken einige Besucher laut piepsend begrüsst.

kueken_20160315_062758_spezDie Rasse ist “Schweizer-Hühner

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Also markiert euch im Kalender den 15.03.2016 als Geburtstag, wir suchen noch 57 Gotte und Göttis für unsere neuen Schützlinge 😀

Piep, Piep, Piep… die Neuen sind da

Bereits 45 Küken sind geschlüpft von unseren 68 Bruteiern und wir hoffen auf noch ein paar Nachzügler bis heute Abend.

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Das war am Montag 15.03.2016 morgen um 05:30 die ersten Küken 🙂

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Heute, Dienstag 16.03.2016 morgen, um 06:00 konnten wir dann 45 Küken aus dem Brutapparat herausnehmen und in ihre neue Heimat zügeln. Die nächsten Stunden werden sie wohlig unter der Wärmeplatte verbringen.

Nachtrag, Dienstag Abend waren es 57 gesunde Küken. Danach haben wir zwei Küken geholfen die Schalen los zu werden. Die Haut im inneren des Bruteis klebt sehr gerne an den Küken und das kann zum Tod führen während des Schlupfs. Das ist die Natur, aber wir haben den beiden Küken etwas geholfen und hoffen dass sie überleben werden.

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Wir sind stolz auf unseren ProSpecieRara-Güggel “Willy”, seine ersten Kinder sehen super aus 🙂

Kinder an die Macht

Am Anfang des Nachmittags wollten die Mädels noch nicht sehr viel von den Hühnern wissen. “Die picke mi und flattere immer ume…” so die Beiden. Nachdem wir zusammen den Hühnerstall ausgemistet haben und sie dabei waren oder besser gesagt mitten unter den Hühnern verschwand die Angst. Etwas später begannen sie die Hühner herum zu tragen, zu streicheln und gaben ihnen ihre eigenen Namen. Am Ende des Nachmittags waren unsere Hühner sogar zum Lieblingstier aufgestiegen. So sollte es im Leben doch sein, die Vorurteile ablegen und sich selber ein Bild machen. Deswegen hat für mich Herbert Grönemeyer recht: “Kinder an die Macht

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Und ich füge grad noch einen Beweis an: ohne die Hilfe von Elias, wäre unsere Gartenerweiterung nämlich noch lange nicht so weit wie jetzt. Er ist eine super Vertretung wenn Esther nicht hier ist 🙂

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Nachtrag: Das Foto wurde auch von der Tierwelt abgedruckt, super 🙂

 

Gestempelt und Gelabelt – bereit zum Verkauf

Gelabelt

Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November, Dezember,  Januar.  9 Monate. Man kann es fast nicht glauben, es ist noch kein Jahr vergangen, seit unsere ersten Hühner aus dem Ei schlüpften. Und schon legen sie fast täglich selber ein Ei, das wir stolz mit dem Label EM – Zertifiziertes Produkt verkaufen dürfen.

18 Legehennen zählt die stolze Herde, dazu kommt Willy unser strammer Zuchtgüggel. Den braunen Dreck-Spuren auf den Rücken der Hennen nach, nimmt er seinen Job ganz offensichtlich sehr ernst 😉 (Wir freuen uns schon auf den Frühling, wenn wir unsere ersten eigenen Bruteier ausbrüten können).Willy! Putz gefälligst deine Füsse...

Die hellen Köpfe von euch haben bestimmt schon gerechnet: 18 Legehennen = Eierschwemme im Hause Buser. Nun nicht ganz, unsere Hühner sind ja keine dieser gezüchteten Legemaschinen, sondern ursprüngliches Nutzgeflügel. Das heisst, sie legen “nur” 170 – 200 Eier im Jahr, geben dafür aber auch sehr gute Poulets her. Dennoch habt ihr schon recht, wenn ihr denkt, dass bei uns mehr Eier vorhanden sind, wie wir selber verspeisen können. Ausserdem wollen wir derart Gutes mit der Welt teilen, darum haben wir entschieden, einen kleinen Eier-Verkauf zu starten:

Schritt 1 – Eierstempel. Das verlangen die Richtlinien der Direktvermarktung. Auf jedes Ei muss das Legedatum, natürlich in lebensmittelverträglicher Stempelfarbe.

Schritt 2 – Eierschachteln. Wir können die Eier ja schlecht im Plastiksack verkaufen. Ähm… 260 Stück? Momoll, Karton verdirbt nicht so schnell.

Schritt 3 – Etikett. Phu! Grosse Herausforderung. Mit oder ohne Bild? SchwarzWeiss oder Farbig? Mit tausenden Tabulatoren und Leerschlägen oder doch eher mit geschickt platzierten Textfeldern? Komputer und Nerven kamen gleichermassen an ihre Grenzen, doch nun steht der Prototyp (siehe oben).

Schritt 4 – Label. Natürlich! Wir produzieren schliesslich aus Überzeugung ein äusserst hochwertiges Produkt. Wir füttern ausschliesslich zertifizierte Bio-Körner, geben viel frisches Gemüse aus dem Garten und mischen unseren Hühnern jeden Tag ein bisschen gesunde EM-Bakterien ins Trinkwasser. Dies sorgt für eine gute Darmflora und das freut Huhn und Halter gleichermassen. Und unsere Bemühungen wurden belohnt, unsere Eier sind offiziell ein EM-Zertifiziertes Produkt. Ganz wichtig ist uns auch das Gütesiegel von Pro Specie Rara. Beantragt ist es bereits, sobald wir positive Antwort erhalten, werden wir euch umgehend hier informieren.Eieiei

Fehlt also nur noch Schritt 5 – Verkauf. Ähm – wer will? S’het solang s’het 🙂

E Guete allersiits!

^esther

Ps: Den Preis für unsere Eier sind wir euch noch schuldig, CHF 5.40 pro 6er Pack.

Das Problem mit den Pietäten

Fleisch oder nicht Fleisch? Mit dieser Frage werden wir heutzutage oft konfrontiert, spätestens, wenn wir einem Vegetarier gegenüber sitzen. Zuerst wird die Grundsatzfrage gestellt – Wer gibt uns das Recht, ein Tier zu töten um zu essen? Dann kommt der Appell ans Gewissen – Wenn schon Fleisch, sollte es zumindest von einem Tier sein, das ganz klar ein glückliches Leben hatte (aber dieses ist so unglaublich günstig!), das höchstens eine kurze Reise hinter sich hat (aber dieses ist so unglaublich günstig!!), dem ich darum leider nicht wiederstehen kann (es war so unglaublich günstig!!!). Das schlechte Gewissen ist dank einem Bio-Rüebli meist schnell wieder verdrängt und vergessen. Immerhin ist das Gemüse neben dem Fleisch im Teller glücklich und das nächste Mal nehme ich wieder das andere – versprochen!
Nun, jeder soll essen, was ihm oder ihr beliebt. Was mir allerdings nicht in den Kopf geht ist –
Warum haben so viele dieser pietätvollen Fleischesser plötzlich Probleme damit, wenn das Tier, das auf meinem Teller liegt, von mir selbst geschlachtet wurde?
Meine lieben Karnivoren, ich glaube es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Konfrontation mit der Realität. Alles Fleisch, das ihr esst, wurde vorher geschlachtet. Imfall. Nur weil es jemand getan hat, den ihr nicht kennt, macht es den Akt nicht weniger brutal. Im Gegenteil! Oder wisst ihr, wie es eurem zukünftigen Plätzli erging, als es plötzlich in einem unbekannten Gefährt zum Schlachthof gebracht wurde? Hatte es Angst? War es eingepfercht? Hat es gelitten? Oder war es vielleicht froh, endlich von der Hölle des Lebens im engen Stall befreit zu werden?
Ja – solche Fragen mögen wir gar nicht. Blenden wir gerne aus. Verständlich. Mach ich auch so.
Genau darum bin ich froh, dass ich nun unsere Hähne essen darf, die ich selber schlachten konnte.
Ich weiss nämlich, dass sie vom ersten Tag an ein glückliches Leben hatten, denn ich war dabei, als sie aus dem Ei schlüpften. Ich habe sie von der ersten bis zur letzten Minute gehegt und gepflegt, habe ihnen frisches Wasser und hochwertiges Futter gebracht, habe mit ihnen geredet. Und ich habe ihnen die Hühner-Füsse gehalten, bis es vorbei war.
Nein, schlachten ist nicht “toll”. Aber es ist der einzige Weg zum Fleisch auf dem Teller. Der Tod schliesst den Kreislauf des Lebens.

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Und glaubt mir, selbst geschlachtetes Fleisch isst man unglaublich dankbar.

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^esther