7 Wienerli und eine gefüllte Peperoni auf Eis.

2014-03-02_004-1024

Was macht man an einem Sonntagmorgen, wenn es draussen etwas stürmt, bitzli schneit und es doch -10°C warm ist? Genau, man plant eine kleine Icefishing-Tour 🙂
Weil wir (also Esther) uns etwas mehr bewegen wollten, haben wir (das wär dann Roland) den Schneetöff in der Garage gelassen, die Hunde im Zwinger (die haben die Welt nicht mehr verstanden!!) denn heute ziehen wir den Hundeschlitten von Hand. Dick eingemummelt, die Schneeschuhe montiert, zogen wir los.
Den ersten Teil unserer Expedition konnten wir noch auf dem schön präparierten Hundeschlitten-Trail gehen, dann hiess es Tiefschnee-stapfen, auf direktem Weg zur Mitte des zugefrorenen Reggie’s-Lake.

2014-03-02_025-1024

2014-03-02_108_1024

 

 

 

 

 

 

 

Voller Energie und Tatendrang wollte Esther sofort das Loch ins Eis bohren, doch so einfach wie das aussieht, ist es nicht: “Wie dick isch das Iis??? Bin i noni dure, oder chum i scho glii am Bode vom See ah?” Nope, noch nicht durch. Bei weitem nicht! Das Eis war an dieser Stelle (wie wir nach der ganzen Aktion sahen) über 40cm dick. Da musst du lange bohren… Keine 10 Minuten später stiegen wir darum auf die Rainer-Taktik um: Kettensäge. SssssummmmSssssummmSssssummmmm – et voilà, schon sprudelt das Wasser aus dem Loch. Ganz ohne Muskelkraft ging es dann aber doch nicht, das Eis war derart dick, da war das Sägenblatt sogar zu kurz, den letzten Schliff mussten wir also trotzdem mit dem Bohrer machen. Aber nusode, Loch offen, jetzt ran an den Fisch!

2014-03-02_039-1024

 

 

 

 

 

 

 

Esther war natürlich sofort mit der Angel zur Stelle, also musste schleunigst ein Feuer her. Heja, roher Fisch schmeckt nicht gut. Das heisst also für Roland: ab mit den Schneeschuhen zurück zum Ufer, um mit der Kettensäge ein paar dicke Rugel Holz im Wald zu schneiden. Doch was passiert mit einer Kettensäge, mit der man vorher bei -10°C ein Wasserloch geschnitten hat? Jawoll, Kette ist am Schwert fest gefroren. Na Bravo. Dann halt zuerst nur etwas Kleinholz sammeln, Mini-Feuer anfachen, Schwert auftauen und dann erst Rugel schneiden. Gesagt, getan, das Feuer mitten auf dem See im Schnee brannte flott, kurz darauf hatten wir wieder eine funktionstüchtige Kettensäge.
Für meine Frau am Eisloch musste ich dann natürlich zuerst einmal einen Hocker schneiden, damit es etwas bequemer ist zum fischen (Danke Schatz!!). Und nein, bis jetzt hat noch kein Schwanz angebissen, aber wir geben nicht auf.
Das Feuer brennt nun lichterloh, höchste Zeit für eine Tasse Aufbrüh-Kaffee. Geht hervorragend mit zwei feuerfesten Campig-Bechern (Danke Familie Meyer), Schnee, viiiel geschmolzenem Schnee (ihr glaubt nicht, wie viel Schnee es braucht, um einen kleinen Becher mit Wasser zu füllen!) und etwas Kaffeepulver. Mmmhh, der Kaffee war eine super Mischung aus Rauch, Schnee, Asche, Kaffee und Lagerfeuer-Romantik.
Wie könnte es auch anders sein, kaum ist der Kaffee einigermassen warm, geht das Feuer aus. In der Hitze des Feuers schmolz natürlich der Schnee darunter, das Feuer hat sich quasi selbst gelöscht. Das zweite Feuer starteten wir darum mit einer dicken Holzschicht am Boden, das hat funktioniert, wir lernen schnell 😉

2014-03-02_330_1024

 

 

 

 

 

 

“Esther, chunnt de Fisch öppe?” “Pffff – ich glaube i dem See hets gar keini Fisch dinn!”
So landeten halt auf unserem Feuer statt Forellenfilets 7 Wienerli und eine Peperoni, gefüllt mit Ziegenkäse, das ganze bei mittlerweile ziemlich windigen, eisigen Verhältnissen.
Aber das macht nichts, denn uns beiden kann eigentlich nichts den Appetit verderben, Essen ist unsere Leidenschaft 🙂

Bye Bye
Roland (und Esther)

PS: Wenn uns jemand erklären kann, wie wir das nächste Mal erfolgreich Fische aus einem Eisloch holen können, bitte sofort bei uns melden!! zimtstaenegl@zimtstaengel.ch