Gschnädder am See – eine Multimediashow

Der Frühling ist da. Yes!
Klar, wir haben den Winter hier wirklich sehr geliebt! Doch wenn die Tage stets länger werden, die Temperaturen auch in der Nacht kaum mehr unter den Nullpunkt sinken, und man fest davon überzeugt ist, dass das noch vorhandene Feuerholz für dieses Jahr definitiv ausreichen wird, ja, dann ist der Winter aber sowas von vorbei.
Es hat zwar immer noch ein paar Schneereste, vor allem im Wald (das ist quasi unser Schattenhang), aber selbst diese Haufen verschwinden jetzt schneller als man sie von Hand wegtragen könnte. Wenn man über die Wiese geht und für einmal nicht nach Elchen oder Noldi ausschau hält, sondern auf den Boden guckt, dann sieht man deutlich, wie sich die zerdrückten Gräser langsam aufrichten; es spriesst überall!
So auch in unserem Hausgarten. Allerdings war das nicht ganz so geplant… Unsere Sprösslinge sind vor Freude über den Frühling dermassen in die Höhe geschossen, dass sie fast aus den Töpfchen gefallen sind…

LeggyEs folgte die Aktion: rettet die Ernte.
(Man staunt, wie viele WC-Rollen wir seit Januar gesammelt haben!)


Und jetzt bitte ganz fest Daumen drücken, dass die Sprösslinge ihr neues Daheim akzeptieren und kräftiger werden.

Lasst mich auch von den lebendigen Frühlingsgästen berichten. Davon hat es nämlich ebenfalls sehr viele und vor allem ziemlich laute: Vögel!
Sie sind zurück, am liebsten von allen sind uns die Wildgänse. Lustige Gesellen! Wunderschön, wenn sie in ihren V-Formationen Kreise über unsere Lichtung fliegen, und sehr amüsant, wenn sie wieder einmal versuchen im noch zugefrorenen See zu baden…

Gänse

Zwei (wir vermuten es ist ein Päärchen) treiben sich immer irgendwo um unsere Cabin rum. Manchmal stehen sie mitten auf dem Weg, manchmal picken sie etwas auf der Wiese, dann inspizieren sie den Holzschuppen, es gefällt ihnen ganz offensichtlich bei uns.
Ja, die Gänse sind herrlich. Aber auch sehr laut! Oh ja. Ich sage euch, es RIESEgschnädder!!! Nichts mehr von gemütlicher Waldruhe am frühen Morgen. Kaum geht die Sonne auf, geht das geschnatter los. Gwägwägwägwä? – Gwägwägwägwägwä!
(Ich würde ja zu gerne wissen, was sie sich alles zu berichten haben!)

Die Gänse sind natürlich nicht die einzigen Rückkömmlinge aus dem Süden.
Was haben wir schon alles gesehen:
– Buntspechte (einen konnten wir gestern sehr schön beobachten, wie er vor unserem Küchenfenster perfekte runde Löcher in einen toten Baum pickte)
– Blue Jay (der gleicht ein bisschen unseren Meisen, ist aber knallblau, wunderschön!)
– Eulen (ein Päärchen, mächtig und grau, sie jagen jeweils in der Dämmerung vor unserem Haus. Und in der Nacht hört man sie ganz deutlich: Whoooo, Whooooo, Whoooo)
– Krähen (schwarzschwarzschwarz. Und mindestens doppelt so gross, wie unsere. Mindestens!)
– Adler (gut aufpassen auf JayJay, den kleinen Hund von Jane)
– Falken (gut aufpassen auf die Hühner!)
– Kraniche (das sind die Grössten. Und unüberhörbar. Ihr Gekrächze ist laut und heiser, man kann sie über hunderte von Metern hören)

Ihr seht, der kanadische Busch ist alles andere als eine einsame Welt. Es wimmelt und lebt in jedem Winkel.
Und jetzt stehe ich noch ganz schnell für euch vor die Türe. Hört ihr’s?
(Für die ganz feinen Ohren: 1. Exgüsi für das laute Nebenrauschen… 2. nach ca. 20 Sekunden stimmen die Huskies ins Morgenlied mit ein!)

^esther

ps: Ein weiteres unverkennbares Geräusch habe ich heute Nacht zum ersten Mal in diesem Jahr wieder gehört. Das hätte für mich allerdings auch noch ein paar Monate warten können “bsssssssssssssss-sssssssssssss-ssssssssssss” (gpfrtckl snd d sssche scho wdr zrgg!!!)