Noch 10 Tage bis Sochi!

langlauf

Wenn es irgendwie geht, möchten wir in Kanada in den nächsten Monaten etwas Fuss fassen. Dazu gehört natürlich als allererstes: eine Arbeitserlaubnis ergattern. Das ist gar nicht so einfach, denn in Sachen bürokratischem Wahnsinn sind die Kanadier uns Schweizer LÄNGEN voraus. Und so ganz durchschaut habe ich das System noch nicht. Hauptsache kompliziert und hauptsache für alles Formulare ausfüllen. Zum Glück gehört Formulare-ausfüllen zu meinen heimlichen Hobbys….
Aktuell befinden wir uns gerade in einem geschlossenen Kreis. Ich nenne ihn den kanadischen Loop. Um eine Arbeitserlaubnis beantragen zu können, brauche ich ein Jobangebot. Um aber ein Jobangebot zu erhalten, brauche ich zuerst eine Arbeitserlaubnis. LoopLoopLoop.
Ich möchte im Ort als Französischlehrerin arbeiten. Und eigentlich brauchen sie hier dringend französischsprachiges Personal. Aber eben… Arbeitserlaubnis… Und damit es mal ein bisschen vorwärts geht, habe ich nun einen 4-Punkteplan erarbeitet:

1. auf sämtliche Stellen als Französischlehrerin bewerben. Entweder wollen sie mich wegen meiner Qualifikationen, oder sie regen sich irgendwann dermassen ab mir auf, dass sie mir deswegen einen Job anbieten
2. Lobbying. Angefangen auf dem Friseurstuhl bei Collette, der Coiffeuse aus Québec, die Zweitberuflich als Assistenzlehrerin an der örtlichen Primarschule arbeitet. (Jaja, 2 Fliegen, eine Klatsche. Sehr praktisch! Und den Stadt-Gossip gibts erst noch gratis dazu.)
3. Volunteeren, Freiwilligenarbeit. Ich werde bald Lese-Freundin eines Primarschülers im Ort sein, und ihm/ihr dabei helfen, ein paar Geschichtchen auf Französisch zu lesen. (B-booooo-booooooon-bonjjjjjjj-bonjour. Bravo! Sehr gut!!!)
4. Langlaufprofi werden.

Was denn?! Man braucht immer einen Plan B. Bis Sochi wird es vielleicht etwas knapp, wobei es sind immerhin noch knapp 2 Wochen. Und da mich Punkt 1 – 3 noch nicht voll auslasten, habe ich genug Zeit, mich intensivst mit Punkt 4 auseinanderzusetzen.

2014-01-20_063-1600Olympische Winterspiele und Kanada, das hat für mich schon fast Tradition. Wer es nicht weiss, ich hatte meinen ersten Kontakt mit diesem Land während der olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver/Whistler. Damals war ich zwar als Reporterin unterwegs, aber warum nicht mal einen Seitenwechsel wagen! Ich finde, es sind zumindest gute Voraussetzungen. Eine Ausrüstung habe ich auch, Baujahr 1989, läuft wie geschmiert, die hat mir netterweise Jane zur Verfügung gestellt. Sie weilt ja derzeit in Mexiko, und am Strand braucht sie ihre Latten wohl eher weniger. (Thank you Jane! I dedicate my first victory to you!) Ab jetzt tägliches Training, et voilà.

Ich brauche in meinem Team aber noch irgendjemanden, der mir ein paar technische Tipps geben kann. Es fehlt nicht mehr viel! In Sachen Eleganz bin ich schon ziemlich weit, aber irgendwie kriege ich meine Ideallinie noch nicht so ganz hin (klassischer Stil). Meine Spur wird einfach nicht so gerade, wie die im Fernsehen…

Liegt vielleicht aber auch daran, dass die Trainingsbedingungen hier etwas speziell sind.
Wir haben sicher die besten Maschinen, um Hunde-Schlitten-Trails zu präparieren. Die
Langlaufloipen sind hier dafür eher… naja… wie heisst dieser Sport auf Englisch? CrossCountry. Quer-durchs-Feld.
^esther
2014-01-20_084-1024