Monthly Archives: May 2015

Express-Federn

Küken wachsen unglaublich schnell. Wahnsinn. Ich bin immer noch sprachlos. Stellt euch vor, unsere Bibbeli sind in der Nacht vom 5. auf den 6. Mai geschlüpft. Da sahen sie noch so aus:

Bruteier und früsch geschlüpftes Küken im Brüter

Das ist ein kleines Barthühnchen, noch im Brutapparat. Dort bleiben die Frischgeschlüpften bis zu 24 Stunden noch drin, damit auch ihre Geschwister die Chance haben, auszuschlüpfen. Diese Phase ist sehr heikel, denn die Luftfeuchtigkeit im Brüter darf auf keinen Fall abfallen, sonst klebt die Eihaut auf den Tierchen und sie sterben… Also Brüter bleibt zu, Bibbeli drin, überleben tun sie, dank dem Eidotter, den sie kurz vor dem Schlupf einziehen. Eklige Vorstellung, aber eigentlich eher ein Wunder der Natur. Übrigens: Die Bibbeli schlüpfen alle innert weniger Stunden. Man sagt, sie sprechen den Zeitpunkt durch die Eischale ab. Und ich glaube dieser Theorie, man hat die ungeschlüpften Küken nämlich durch Eischale und Brutmaschine piepsen gehört!

Ein Tag später kommen die Bibbeli endlich an die frische Luft. Im Brüter stinkt es nämlich zünftig. Noch ganz klein und feucht und zittrig.

 

 

Frisch geschlüpfte Schweizerküken Und dann hocken sie direkt in den Futternapf. Voilà.

Ein paar Stunde alte KükenKaum zwei Stunden später sind aus den feuchten, zittrigen Häufchen richtige aufgeweckte Bibbeli geworden. Am liebsten liegen sie unter der Wärmeplatte, wenn sie mal darunter hervorkommen, dann eigentlich nur um zu essen, zu trinken, oder im Streu zu scharren. Scharren scheint also wirklich ein Urtrieb des Huhns zu sein, wenn das eine seiner ersten Handlungen auf der Erde ist.

Frisch geschlüpfte BartkükenDas war vor zwei Wochen. Heute sind die Bibbeli bereits doppelt so gross, der Flaum weicht immer mehr den Federn. Die Flügel sind schon komplett gefiedert, die meisten haben schon Schwänzchen, und einige sogar schon Federn auf dem Rücken. Jetzt liegen sie auch nicht mehr unter der Wärmeplatte, sondern hüpfen kreuz und quer im Gehege umher, am liebsten auch auf die Wärmeplatte drauf (diese ist entsprechend schon voller Hühnerdreck…) und wenn man das Gitter aufmacht, muss man bereits aufpassen, dass die frechen Dinger nicht raushüpfen! Jetzt noch einmal zwei Wochen und dann wissen wir endlich, welches Hühner und welches Hähne sind.

12 Tage alte Barthuhn Küken12 Tage alte Schweizerhuhn KükenHuhn, oder Hahn, Ei oder Grill, heute spielt das alles noch keine Rolle. Sind sie nicht einfach nur allerliebst?

<3 Esther

 

Pouletburg im Lot

Eier sind lecker. Brathähnchen auch. Und wenn beides vom gleichen Tier kommen kann, dann ist es noch viel besser. Die alten Hühnerrassen versprechen genau das. Die Hennen legen zwar weniger Eier als ihre modernen Hybrid-Zucht-Schwestern, dafür kann man sie auch für die Fleischproduktion brauchen, wodurch sie viel nützlichere Nutztiere sind, wie wir finden. Ausserdem sind sie wunderschön! Schaut euch mal diesen Gockel an! (Nein, noch nicht unserer)

Barthuhn Gockel

Uns war rasch klar: Barthühner und Schweizer Hühner sollen es sein. Doch bevor wir die Vögel anschaffen können, brauchen sie natürlich auch ein anständiges zu Hause.
Erneut waren es Rolands Eltern, die uns ein Stück Land zur Verfügung stellten, bzw. ihr altes Hühnerhaus. Das hat nach 20 Jahren in Wind und Regen ausgedient und darf mit gutem Gewissen ersetzt werden.

youtube Film

Et voilà – schon ist der Platz bereit für den Neubau des Hühnerpalasts.
Das Baumaterial entschieden wir, aus Kostengründen, im nahen Ausland zu holen.
Nur… ganz so einfach ist Grenzshopping nicht! Unsere erste Fahrt endete nämlich im LSVA Terminal, weil jemand (weibliches) im Auto darauf beharrte, dass bei den LKW’s der richtige Parkplatz sei, um die Ausfuhrstempel zu holen… (dass unsere Ladung hinten drin zudem weit über dem zulässigen Gewicht war, verschweigen wir hier diskret). Nach der vierten “Haben wir jetzt endlich all unser nötiges Baumaterial beisammen?!”-Fahrt wissen jetzt aber auch wir, wie’s geht.

Hämmern. Sägen. Messen. Sägen. Noch einmal messen. Bohren. Schrauben. Wasserwaage! Messen. Hämmern. Langsam aber ganz präzis nimmt unser Hühnerhaus Form an. Das Fundament ist perfekt im Lot, mit unseren Betonmisch-Künsten könnten wir problemlos an die Schweizermeisterschaften und dank Querverstrebungen sind die Wände fast schon Erdbebensicher. Die Bitumenplatten auf dem Dach sind sturmsicher vernagelt, es fehlen nur noch die Wandbretter, dann ist der Palast bezugsbereit. Höchste Eisenbahn! Im Brutkasten ist nämlich schon Tag 10.

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Hühnerhaus bauen

Hühnhaus bauen

Ohne unser Nichten und Neffen, die uns Tatkräftig unterstützt haben, wäre die neue “Pouletburg” noch lange nicht fertig. Nicht zu vergessen, die super Verköstigung durch Küchenfee und Schwiegermama Emmi. Mmmhhhh manchmal sind die Arbeitsstunden dazwischen fast zur Nebensache geworden 🙂

Bau Crew

Was noch fehlt? Das Einweihungsfest. An Auffahrt ist Einzugstag und in der Nacht davor, schlafen wir noch mit allen Bauherlferchen in unserer kleinen “Ferienwohnung”. Danach dürfen die Küken die Pouletburg endlich entern.

^esther

Apropos: Esther könnte vielleicht noch einen kleinen Kurs in Kittfugen streichen/machen/schmieren dings bums brauchen oder ein paar nützliche Tipps 😉
^anonymer Baustellenbetrachter

He! ^esther

New Chicks!

BruteierEs ist soweit! Unsere Hühnerzucht ist gestartet. Bei uns ist die Frage klar: zuerst war das Ei. Tschuldigung, ich korrigiere: zuerst waren 48 Eier. 20 Schweizerhühner (hellbraun) und 28 Barthühner (off-white). Eigentlich wollen wir am Schluss “nur” je 5 Legehennen haben. Die Zahl der Bruteier setzt sich aus dem Risiko zusammen, dass viele Eier nicht befruchtet sind, und viele Bibbeli vermutlich Hähne sein werden. Schöne Tiere zwar, aber für die Eierproduktion leider gänzlich ungeeignet.
Der Zufall hat ergeben, dass unser Brutkasten gleichzeitig auch einer Schulklasse in Liestal versprochen wurde. Da es sich bei der Schulklasse um die Zimmernachbarin von mir handelt, brüten nun also Frau Zimmermann und die Klasse 4c im Schulhaus Mühlematt unsere erste Hühnerfamilie aus. Herzlichen Dank für euer Engagement, wir könnten uns keine besseren Hühnerammen vorstellen!

Am Tag 1 wurden die Eier in den Flächenbrüter gelegt. Spitze nach unten, bei wohligen 38.3°C.
Einmal täglich werden die Eier automatisch gewendet und täglich wird der Brutkasten für 10 Minuten gelüftet. Das Lüften soll die natürliche Brut nachahmen, wenn die Glucke einmal am Tag aufsteht, um ihr Geschäft zu erledigen und etwas zu fressen und zu trinken. Ganz ersetzen kann der Brutkasten die Mutter natürlich nicht, aber man sagt, dass Geburtstraumata bei Küken nicht besonders verbreitet sind. Vielleicht hilft es auch, wenn ich ihnen ab und zu etwas vorgurre. Wir werden sehen, Tag 21 ist Schlupftag. Heute. Und ich höre, dass offenbar ganz viele Bibbeli in der Nacht geschlüpft sein sollen.

Das Konstrukt für die ersten Tage im Schulzimmer ist auf jeden Fall schon mal Preisverdächtig!

Brutgestell

I keep you posted!

^esther

Effektive Mikroorganismen

Das goht jo gar ned!!!!” soll jemand gesagt haben, als er zum ersten Mal meine Zucht von Effektiven Mikroorganismen roch. Zugegeben, diese süss-säuerliche Mischung mit heftigen Buttersäurenoten ist nicht ohne. Aber diesen Mikroorganismen vertraue ich aktuell mit vollstem Vertrauen meinen ganzen Garten an.
EM, so heisst das Konzept im Fachjargon, ist die perfekte Mischung von Millionen regenerativer Bakterien, die im Boden genau das machen, was sie sollen: den Pflanzen beim Wachsen helfen. Die Mikroorganismen sorgen dafür, dass das Bodenklima gut ist, sie geben Nährstoffe ab, ziehen Würmer an, sind 100% biologisch und stecken erst noch andere Mikroorganismen an, es ihnen gleich zu tun. Ein natürliches Wundermittel quasi. Was die Bakterien genau machen kann ich leider nicht sagen, ich sehe sie ja nicht. Aber ich sehe, dass meine Pflanzen kräftiger sind, und in einem saftigen Grün strahlen, wie ich es selten gesehen habe. Vor allem: die Pflanzen wachsen kräftig und grün in unserem sehr unorthodoxen Piraten Garten. Ich finde, das ist Beweis genug, dass das Konzept funktioniert, meint ihr nicht?

PS: EM kann man auch essen. Und die Pferde lieben es! Jedes Mal, wenn ich eine Flasche abgefüllt habe und an meinen Händen dieser “Das goht jo gar ned!”-Geruch hängt, kommen die Pferde von Busers angerannt. Was gut riecht ist ganz offensichtlich relativ.

^esther